
Lisa
Hey, ich bin Lisa.
Hunde gehören einfach zu meinem Leben, sie sind für mich Familie, Spiegel und Herausforderung zugleich. Mein Weg als Hundetrainerin begann aus Liebe zu diesen Tieren. Doch es war nicht nur die Freude an ihrem Wesen, die mich geprägt hat, es waren vor allem die Momente, in denen ich an meine Grenzen gestoßen bin.
Alles veränderte sich, als mein belgischer Schäferhund in mein Leben trat. Ich dachte, ich wüsste schon viel über Hunde. Doch mein Malinois hatte seine eigenen Pläne. Schnell wurde mir klar: echte Verbindung bedeutet weit mehr als Dressur oder Kommandos. Er stellte sich mir entgegen, nicht selten mit Zähnen. Er testete mich, forderte mich heraus, war impulsiv, brachte mich an meine Grenzen und ließ mich erkennen, wie wenig ich wirklich über das Wesentliche wusste: Was ist Beziehung und wie entsteht Vertrauen?
Diese Situationen waren herausfordernd und manchmal auch frustrierend. Ich habe mich oft gefragt: Warum macht er das? Was steckt hinter seinem Verhalten? Wie kann ich ihm begegnen? Ich wollte den Kern verstehen: den inneren Zustand meines Hundes, seine Emotionen, seine Gedankenwelt, sein Thema.
Mein Weg hat mich gelehrt, ehrlich und direkt zu sein, mir selbst gegenüber, aber auch in der Arbeit mit Menschen und Hunden. Ich sage, was ist, ohne Schönfärberei, und gehe Lösungen klar und pragmatisch an.
Ich weiß, dass es viele Hunde gibt, die verstanden werden wollen, und ebenso viele Menschen, die sich danach sehnen, diese Verbindung zu spüren. Mein Ziel ist es, Brücken zu bauen, Verständnis zu schaffen und Menschen zu zeigen, wie sie ihre Hunde wirklich erreichen können, in einer Beziehung, die von Respekt, Sicherheit, Ehrlichkeit und echter Verbindung geprägt ist.
Denn bevor Veränderung möglich ist, muss man zuerst verstehen. Und manchmal zeigt uns ein Hund auf die härteste, aber ehrlichste Weise, was wirklich wichtig ist.

Blue
Blue ist meine vierjährige Labradorhündin, mein erster eigener Hund und damit etwas ganz Besonderes. Sie ist nicht nur ein Hund, sie ist meine stille Begleiterin, mein Ruhepol und meine Lehrerin in Geduld und Vertrauen.
Gleichzeitig hat sie mir auch aufgezeigt, dass sich der Mensch in Sachen Körpersprache manches Mal sehr anstrengen muss, um wirklich gesehen zu werden. Sie hat ihren eigenen Kopf. Stur, manchmal ein bisschen ignorant und überzeugt davon, dass man aufgeben würde, wenn sie sich der Situation einfach entzieht. Doch gerade diese Eigenheiten machen sie so einzigartig und liebenswert. Sie zeigt mir, dass echte Verbundenheit nicht bedeutet, alles perfekt zu machen, sondern einander zu respektieren, Raum zu geben und Vertrauen zu leben.
Und vielleicht war das ihre größte Lektion an mich:
Dass wir unsere Hunde nicht formen sollen, sondern verstehen. Dass sie nicht perfekt sein müssen, um uns etwas zu lehren. Und, dass Erziehung dort beginnt, wo wir selbst bereit sind zu lernen.
Blue braucht kein großes Aufsehen und schwingt unauffällig mit. Außer bei Besuch zeigt sie ihre Labrador-Seite. Lebhaft, neugierig, distanzlos und voller Energie. Sie liebt Wasser, Futter und alles, was wir gemeinsam unternehmen. Blue ist immer dabei und macht alles mit, ohne zu klagen

Cash
Cash ist ein zweijähriger Malinois-Rüde, stark im Willen, mit einer Energie, die mich schon mehr als einmal an meine Grenzen gebracht hat. Gleichzeitig ist er kuschelig, ein echter Gute-Laune-Bär und unglaublich lustig.
Er ist mein größter Lehrmeister, denn er verzeiht mir kaum Fehler. Mit jeder unserer Begegnungen hält er mir einen Spiegel vor und zwingt mich, ehrlich hinzusehen, mich weiterzuentwickeln und zu wachsen.
Wie es sich für einen jungen Malinois gehört, hat er noch jede Menge „Knete im Kopf“. Und genau das macht ihn so besonders und manchmal auch so herausfordernd. Durch ihn weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man im Training nicht weiterkommt, wenn Verzweiflung und Hilflosigkeit überwiegen.
Cash ist der Grund, warum ich mich intensiv mit Neuropsychologie und der Frage beschäftige, wie innere Prozesse das Verhalten von Hunden steuern. Ohne dieses Verständnis hätte ich ihn nie wirklich lesen, geschweige denn führen können.
Er sorgt dafür, dass ich mein Wissen täglich anwende, überprüfe und erweitere. Im Training, in der Beziehung, im gemeinsamen Alltag.
Cash brachte mich an meine Grenzen und genau dort begann echtes Wachstum.
